Weltraumpartisanen 1: Bordbuch Delta VII by Mark Brandis

Weltraumpartisanen 1: Bordbuch Delta VII by Mark Brandis

Autor:Mark Brandis [Brandis, Mark]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


„Danke, Sir", sagte ich.

„Die Einzelheiten des Unternehmens", sagte Commander Harris, „bespreche ich mit Ihnen nach dem Start." Dann stiegen wir ein.

An Bord war es eng, heiß und stickig. Ich zwängte mich auf meinen Platz und überprüfte die Instrumente, während Commander Harris von Ranger zu Ranger ging und sich davon überzeugte, daß er fest in den Gurten steckte. Ein halbes Dutzend Techniker war fast bis zum letzten Augenblick damit beschäftigt gewesen, zusätzliche Arretierungen anzubringen. Der Commander setzte sich neben mich, und wir gingen die Checkliste durch. Die Kontrollgeräte zeigten die gewohnten roten und grünen Lichter, doch diesmal kamen sie mir auf seltsame Art unwirklich vor. Es mochte daran liegen, daß in den überfüllten Räumen keine Fröhlichkeit herrschte, sondern dumpfes, gedrücktes Schweigen, das nur dann und wann von einem Hüsteln unterbrochen wurde. Es roch nach Waffenfett, nach Schweiß und nach Angst. Einmal, als der Commander eine Pause machte, führ ich mit dem Handrücken über die Stirn, wobei ich feststellte, daß auch ich schwitzte. Meine Haut war naß und kalt zugleich.

Bevor wir abhoben, tat Commander Harris ein übriges: Er überprüfte das Waffensystem - und mehr als alles andere ließ mich das erkennen, daß die friedlichen, unbeschwerten Zeiten vorbei waren. Es war das erste Mal, daß Delta VII - dieser Prototyp - seiner eigentlichen Bestimmung dienen sollte: dem Kampf. Es war 20 Uhr Metropoliszeit, als Delta VII von der Venus abhob.

24.

In diesem und im folgenden Kapitel versuche ich, wie immer gestützt auf mir später zugänglich gewordene Berichte und Schilderungen, ein Bild der Ereignisse zu zeichnen, die das weitere Geschehen mitbestimmten.

Der Graben, der den steinigen Wüstenboden durchschnitt, war hundert Meter lang, zwei Meter breit und einen halben Meter tief, und er war randvoll mit Erdöl gefüllt, das man in Brand gesteckt hatte. Eine feurige Wand verschleierte den Horizont. Schwarzer Qualm stieg träge auf in das dunstige Blau des afrikanischen Himmels. Die Soldaten bewegten sich langsam, in geordneter Formation, auf diesen Graben zu, insgesamt vier Kompanien. Sie trugen die schwarzen Uniformen der ///. Abteilung mit einem zusätzlichen großen weißen Totenkopf auf der Brust: Symbol ihrer Zugehörigkeit zur Tödlichen Garde. Ihnen, den Treuesten der Treuen, wie General Smith sie nannte, oblag die Bewachung und Sicherung des engeren Lagerbezirks, und sie unterstanden dem General selbst - im Gegensatz zu den zehn Regimentern, die diesen Wüstendistrikt nach außen hin abschirmten. Knapp fünfzig Schritt vor der Feuerwand begannen die Soldaten zu stocken. Es war ein Augenblick allgemeiner Unschlüssigkeit und Ratlosigkeit. Ein Offizier löste sich aus der Menge, rannte noch ein paar Meter auf das Feuer zu und wurde von der Hitze zurückgetrieben. Zurücktretend, fuchtelte er mit den Armen: Befehl für die Soldaten, das Hindernis von beiden Seiten zu umgehen. Der Pulk zerfiel in zwei Kolonnen, von denen die eine nach Westen, die andere nach Osten strebte. Auf einmal jedoch geschah etwas

Unerwartetes. Die beiden noch eben auseinanderstrebenden Kolonnen vereinigten sich wieder, die Soldaten rissen ihre Waffen hoch und rannten mit heiserem Geschrei auf das Feuer zu. Sie erreichten den Punkt, an dem der Offizier hatte aufgeben müssen, und rannten weiter. Ihr Geschrei wurde lauter.



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